4. Tag, Mittwoch, 10. Juli 2013; Finnland/ Estland, Von Suolahti nach Helsinki und Tallin
Temperatur: 16° C, Höhenlage: 0-67 m
Tagesstrecke: 408 km, Gesamtstrecke: 1.758 km, Durchschnittsgeschwindigkeit: 51,3 km/h
BPI: 1,48 – 7,90
„Kaum sind wir weg, geht das Licht aus“
Der neue Tag beginnt mit Nieselregen. „Rudi“ muss angefeuchtet in seine Reisetasche. Lecker Frühstück an der wärmenden Glut in der Feuerhütte der stillgelegten Ferienanlage. Kalt geduscht geht´s weiter durch die finnischen Wälder nach Helsinki, der Suomi-Capitale. Unsere Caravelle wird verabschiedet und wir bummeln durch die Stadt. Cool: Hier gibt´s Open City W-Lan-Netz und wir versuchen unsere Bilder ins Tagebuch zu bringen. Unser Slowtop, dass so lahm ist, dass man jeden Rechenschritt parallel mitdenken kann – und meistens schon eher damit fertig ist – findet jedoch einen Verbündeten. Die perfekte Symbiose: Denn das Open Netz ist so was von slow, dass wir bei unseren Transferversuchen fast einschlafen. Also lieber Flanieren durch den Park. Hier warten andere Herausforderungen. Die Eisverkäuferin meint noch: „Watch the birds“. Und kaum vom Stand weg, kommen Möven-Geschwader im Formationsflug mit ohrenbetäubendem Gekreische auf uns zu. Sie sind überall: vorne, hinten, obendrüber, touchieren uns gar vereinzelt mit ihren Flügeln. Wir denken wir sind im falschen Film: Hitchcocks „Die Vögel“ lässt grüßen. Endlich haben wir die „Beutezone“ hinter uns und vor allem, unser Eis immer noch in der Hand. Bravo. Wir rasten ein letztes Mal am Brunnen und auf der großen Freitreppe der Basilika.
Es ereilen uns schreckliche Nachrichten aus der Heimat: Das Licht geht aus im Ernst-Abbe-Sportfeld. Die Flut-Lichtmasten sind durchgerostet und müssen aus Sicherheitsgründen abgerissen werden. Totales Spielverbot für den ruhmreichen FCC. Das gab´s noch nie. Allgemeine Fassungslosigkeit. Spielabsage für das Match gegen Newport County am Wochenende steht an. Das kann doch nicht sein. Und wo wird dann die kommende Saison gespielt? Alle denkbaren Optionen werden sorgfältig abgewogen. Nur ein Lichtblick am Horizont: Das könnte nun doch endlich grünes Licht für das geplante neue Stadion bedeuten. Das muss jetzt sein, damit es voran geht.
Mit der Straba fahren wir zur Silja-Line – und besteigen den „Superstar“ unter den Fähren. Häusliches Einrichten auf dem Oberdeck. „Rudi“ wird zum Trocknen in die frische Seebrise gehängt. In Tallin angekommen, latschen wir mit Gepäck noch gefühlt kilometerlange menschenleere Gänge bis zum Terminal und fahren mit Großraumtaxen zum nächsten Camping Ground. Dort nächtigen wir mit dem halben „Rudi“ unter freiem Himmel.
Gute Nacht!
„Die Zehn“