31. Tag, 06.08.2013; Von Dongola nach Khartoum/ Sudan

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31. Tag, Dienstag, 06.08.2013; Von Dongola nach Khartoum/ Sudan
Temperatur: 45° C,
Tagesstrecke: 539 km, Gesamtstrecke: 10.346 km, max. Geschwindigkeit: 136 km/h
BPI: 0,00 – 0,00

“Muslimische Missionierung”

Langsam gewöhnen wir uns daran, 04:45 Uhr klingelt der Wecker, eine Viertelstunde Zeit zum fertigt machen und alle stehen hoch diszipliniert vor unserem Hotel (es nannte sich zumindest so), abmarschbereit zum Busbahnhof von Dongola. Der Weg ist kurz, ein paar einsame Regentropfen (die Nachzügler des einzigen Regentages im Jahr in „Ash Shimaliyya“) begleiten uns. Der Überlandbus steht bereit und wir sind, wie mit der Company verabredet, die ersten Passagiere zum verladen unseres Gepäcks.

Unser Gefährt, was äußerlich einen guten Eindruck macht, entpuppt sich nach dessen betreten als eine provisorische Moschee. Alle Fenster sind mit schweren Vorhängen verhangen, die Decke und der Fußboden mit Teppichen beklebt. Zum Glück wurde bei der Frontscheibe nur mit halber Konsequenz gearbeitet, so dass unser Fahre (wenn auch eingeschränkt) als Einziger einen Blick auf das irdische Geschehen hat. Nach unserem pünktlichen Start im nicht überfüllten Bus änderte sich im Handumdrehen unsere Situation, wir werden vom ganz normalen Passagier zu Opfern einer muslimischen Missionierung. Die zu unserer Verwunderung im Bus installierten Bildschirme modernerer Bauart entwickeln sich im Einklang mit den zahlreichen, hinter den Teppichen versteckten, Lautsprechern als demagogisches Folterwerkzeug. Stundenlang werden wir Aufzeichnungen von muslimischen Hasspredigern, die in einer ohrenbetäubenden Lautstärke auf uns eindröhnen, ausgesetzt. Diese werden von Flimsequenzen hinterlegt, die alles vermeintlich Böse der westlichen Welt (wie Autorennen, Flugzeugabstürze, Drogenkonsum …) darstellen, unterbrochen.

Ein entrinnen ist nicht möglich! Der „schwarze Kanal“ vergangener Zeiten in Hochkultur. Menschen die nicht in den Genuss einer allgemeinen Schulbildung gekommen sind und dieser Gehirnwäsche ausgesetzt werden, können zu willigen Werkzeugen verknöcherter Extremisten werden. Wir haben diese Veranstaltung ohne Frage gut überstanden, jedoch haben wir von der kargen Wüstenlandschaft, die sich entlang des Nils erstreckt, nichts mitbekommen.

Endlich in Khartoum angekommen, kommt keine Freude auf. Uns fehlen jegliche Worte. Es ist unbeschreiblich. Selbst bei einem kurzen Rundgang können wir keine Schönheiten der Stadt entdecken. Der muslimische Moloch mit schlappen acht Millionen Einwohnern versinkt komplett im Müll. Der mit uns reisende türkische Freund meint lediglich „I passed the hell…“

Das einzig positive Erlebnis war das traditionelle sudanesische Hammelgericht mit Horschtens Händler Jassim.

„Die Fünf“

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