45. Tag, 20.08.2013; Von Kigali / Ruanda nach Bujumbura / Burundi

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45. Tag, Dienstag, 20.08.2013; Von Kigali / Ruanda nach Bujumbura / Burundi
Temperatur: 20-25° C
Tagesstrecke: 246 km, Gesamtstrecke: 14.904 km, max. Geschwindigkeit: 97 km/h
BPI: 0,95 – 1,65

Neue Route für Lonely Planet

Es ist vier Uhr in Kigali Ruanda , wir besteigen und packen unseren gemieteten 25 Mann Bus für unseren Transfer durch die gebirgigen Ruanda und Burundi, beide Zwergen-Staaten im Schnelldurchlauf, und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn unser Fahrer ist DIDIANE, genannt „Dieter“ , der schwarze ORK, vermutlich der schmerzfreieste und schnellste Busfahrer Ostafrikas. Wir rasen Serpentinen hoch und runter, durchqueren zahllose Dörfer mit Fußgängern, Fahrradfahrern , Mopedfahrern am Straßenrand , immer mit Gaspedal am Anschlag, ein Verrückter. Beim einzigen Stopp kurz vor der burundischen Grenze nehmen wir eines der wohl besten Frühstücke der bisherigen Reise ein, und weiter geht’s im Affenzahn an die Grenze. Der Grenzübertritt gestaltet sich entspannt, kaum Wartezeiten, keine nervigen Fragen und ein gemütlicher Spaziergang über den Grenzfluss und schon kann es weiter gehen.

Landschaftlich nehmen sich Ruanda und Burundi wenig, jedoch die unterschiedlichen Lebensverhältnisse der Landbevölkerung sind unübersehbar. Das Bild von Burundi ist geprägt vom Teeanbau und dem Brennen von Lehmziegeln und rasanten Talabfahrten junger Kerle auf wackligen Fahrrädern mit mehreren Kilo schweren Bananenstauden aufgeschnallt, die scheinbar ohne Bremsen zu Tale rasen, Tour de France lässt grüßen…

Dank „Dieter“ erreichen wir den Hafen von Bujumbura schon um die Mittagszeit. Uns wird schnell klar, Schnellfähren über den Tanganjika-See nach Kigoma, dem Starthafen der altehrwürdigen „MS GÖTZEN“ gibt es nicht!! Schade, unsere Reservierung ist geplatzt! Aber wie kommen wir über den See? Rechts am See liegt das von schweren Unruhen betroffene Kongo, links der beschwerliche Landweg durch Tansania. Wir werden vom Hafen-Frachtschiff-Dispatcher aufgegabelt und der zeigt uns eines seiner Frachtschiffe, welches gerade komplett mit Zement beladen wurde und noch am selben Tag in See stechen sollte. Das Angebot mitzufahren ist nun alternativlos! Wir geben ok, checken ein, unser Ernährungsminister zieht los und beschafft Verpflegung für 36 Stunden, die avisierte Dauer der Schiffspassage an das andere Ende des Tanganjika Sees nach Mpulungu / Sambia.
Wir besteigen das Frachtschiff gegen 18.30 Uhr, es ist bereits dunkel, mit uns an Bord gehen weitere ca. 20 schwarzafrikanische Passagiere, Männer, Frauen, Kleinstkinder mit dem gleichen Ziel. An Bord entfacht der Kampf um die besten Plätze im Aufenthaltsraum und den zwei verfügbaren 5-Mann Kabinen. Es dauert ein paar Stunden bis sich das Leben auf engstem Raum eingespielt hat. HOFFI zaubert Abendbrot mit kalter Küche..lecker. Unterdessen startet das 1st International Tanganjika Lake Doppelkopfturnier mit zwei Vorrunden- , Final- und Abstiegsrunde. Spät am Abend nach hoch emotionalen Spielen ist die Entscheidung mit sensationellem Ausgang gefallen. FLEMME siegt, gewinnt die Siegprämie von 20 US Dollar und kann sich fühlen wie ein Tennisspieler, der gerade in Wimbledon gewonnen hat. Hier das weitere Ranking: 2. Horst, 3. Micha, 4. Holgi / gemeinsam 5. Rainer & Zwerg, 7. Uwje und 8. Platz an Kanne, da sind doch einige Favoriten gestrauchelt oder unter den Erwartungen geblieben!!

Als Fazit des Tages sei noch erwähnt, dass wir uns auf alle Fälle mit dem Verlag des Lonely Planet in Verbindung setzen müssen, denn mit einem Zementfrachter hat wohl noch kein weiterer Weltenbummler die 670 km über den Tanganjika-See zurückgelegt. Nach Mitternacht schlafen wir auf dem Vorderdeck mit Blick zum Sternenhimmel nach ereignisreichem Tag zufrieden ein.

Gute Nacht „Die Neun“

 
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